Einatmen und Ausatmen

Einatmen und Ausatmen

Im Herbst, wenn die Blätter rot werden, gelb und braun,
werden auch die Tage kürzer.
Die Natur atmet aus.
Ruhe, Kälte und Kuschelzeit.
Hoffnung, berechtigte Hoffnung.
Mehr noch: ein Versprechen.
Seit Jahrtausenden gehalten und erfüllt.

Dort wo eben noch die Blattstiele hafteten,
ist eine kleine Wunde.
Daneben aber ist alles vorbereitet.
Ein kleiner Knubbel, ein bisschen schuppig, unscheinbar.
Aber er ist da.

Die Kälte lässt das Wasser zu glitzernder Schönheit sich vereinen.
Sechsstrahlige Schneeflocken, Sternen gleich, strahlend,
legen sich sanft auf die Hand.
Das sehende Auge spürt die Richtung der Strahlen,
weitwärts, wie das Herz.
Keine Trauer über die Wandlung in den Tropfen nun.
Da war die Schönheit, die Lebendigkeit im Stern
verbunden mit dem Leben, dem Ich.

Dort wo eben die Haut sich noch zusammenzog,
wo Köpfe fast verschwinden zwischen den Schulterblättern,
dort zeigt die Sonne wieder Kraft. Die Köpfe heben sich.
Sie sehen die Knospen aufspringen, Blätter sich entfalten, im lichten Grün
durchflutet von der Sonne.

Still! Stille! So kräftig hört sich das Leben an.
Im Kleinen, Unscheinbaren sind wir dem Leben näher.
Kein Gedankenrauschen trennt uns dann von uns.

Da, wo eben alles sich geweitet, eingeatmet hat, voll von Leben,
kehrt sich allmählich um entgegen.
Doch lässt sich gut noch ein wenig ruh´n und warm genießen,
der Sonne warmer Energie,
bevor das Blatt dann knist´rig wird, der Halm so trocken.

Und dort, wo eben alles sich geweitet,
atmet sie jetzt aus, die kleine Welt um mich,
vergeht als Form in dieser Form.
Doch bald schon drängt das Grün,
das Leben wieder aufzuneh´m.

(Anik Kähler, 2016)                                                  

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